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Erfahrungsbericht der Gamescom 2022

Geschrieben von Carina Gottschalk | 28.09.22 08:30

Jetzt liegt die Gamescom schon wieder 4 Wochen zurück und dennoch möchte ich gerne mit Ihnen unseren Erfahrungsbericht des Fachbesuchertages teilen. Welche Themen sind aktuell Trend und was davon kann jedes Unternehmen in ihren Marketingmaßnahmen einfließen lassen? Davon werde ich in unserem aktuellen Blogartikel berichten.


Was schon seit 2 Jahren geplant war, ist nun tatsächlich möglich gewesen und wir konnten zum Fachbesuchertag der Gamescom am 24.08.2022 nach Köln fahren. Unser Team stellte sich aus 3D-Designern, Programmierern und einer Projektmanagerin zusammen, die auch im privaten Umfeld reichlich Kontakt mit dem Thema „Gaming“ haben. 😉

Wir waren aber natürlich nicht nur zum Spaß da, sondern wollten Informationen zu Themen finden, die uns sehr beschäftigen. Übergreifend stand hier der Begriff „Metaverse“ im Raum, denn wir waren mehr als neugierig, was ca. ein Jahr nach der Namensänderung von Facebook in Meta und den damit verbundenen Trubel in der Branche passiert war. Aufgeteilt in 2 Teams hatten wir also 10 Stunden Zeit gehabt Antworten auf unsere Fragen zu finden.

Wer mit dem Begriff "Metaverse" noch nicht so viel anfangen kann, hier verlinke ich einmal ein paar interessante Blogartikel:

 

Render- und Modellier-Möglichkeiten

Unsere 3D-Designer haben sich umfassend über Render- und Modellier-Möglichkeiten Informiert. Grade Area-Design und die Verwendung von Licht ist bei uns immer ein Gesprächsgrund und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, liegt uns am Herzen.
Das Thema rückt gerne in den Hintergrund, da die meisten sich für Charakter-Modellierung oder 3D Arbeit im Bereich Maschinenbau interessieren. Die erstaunlichste Location wirkt jedoch kaum, wenn sie nicht mit Licht in Szene gesetzt wird.

Oft haben die großen Unternehmen dafür qualifiziertes Personal, welches sich nur mit dem Ausleuchten von Räumen befassen. Licht und Area-Design sind Bereiche, in denen es sich zudem sehr viel um Performance dreht.

Wenn man eine Zielgruppe mit meist schwächeren Computern hat, ist das Ziel: Maximale Qualität, bei minimaler Auslastung. Wer weiß. Vielleicht wird es eines Tages möglich sein Realtime-Shadows (Schattenberechnung in Echtzeit) über den Browser darzustellen, wenn die Technik optimiert genug ist.

 

3D-Programme

Ebenfalls wurde über die verschiedenen 3D-Programme auf dem Markt gesprochen. Es war wirklich sehr interessant, dass Programme, die vor nicht allzu langer Zeit noch die Top-Wahl waren, jetzt kaum noch genutzt wurden. Zudem haben wir erfahren, dass viele Unternehmen ihre 3D-Programme nicht nach deren Features und der Leistungsstärke aussuchen, sondern darüber, was in den Berufsschulen oder Studiengängen verwendet wird. Dies ist natürlich sinnvoll, da man Mitarbeiter nicht mehr von Grund auf neu einlernen muss, aber etwas erstaunt, hat es uns trotzdem.

Zum Mittag haben es sich unsere 3Dler dann in der Creator-Lounge gemütlich gemacht.

 

Besuch am Messestand von Unity

Währenddessen war die zweite Gruppe gradewegs auf dem Weg zum Unity Stand.
Unity ist führend auf dem Markt, was WebGL-Anwendungen angeht und damit ein unverzichtbarer Aussteller, wenn man mit dem Metaverse beschäftigt.

Die Möglichkeiten, ohne Installationen, einfach über den Browser auf das Metaverse zugreifen zu können, ist eine Unabdingbarkeit in unseren Augen. Auch hier holt uns wieder das Thema „Performance“ ein. So gibt es Tricks, wie z.B. die LoD-Funktion (Level of Detail), die Objekte erst detailliert berechnet, wenn diese in einer bestimmten Nähe sind. Dieses lässt einen detaillierte Welten noch stärker komprimieren. Grade dafür hat Unity auch passenderweise eine Interessante neue Partnerschaft geschlossen. Mehr dazu erfahren Sie hier: https://blog.unity.com/manufacturing/pixyz-software-joins-unity

Wir konnten Kontaktdaten austauschen und wurden auf interessante Artikel und Informationen hingewiesen. Mit den Taschen voller Werbeartikel ging unsere Reise weiter.

 

Metaverse auf der Gamescom

Wir haben mehrere Stunden damit verbracht verschiedenste Unternehmen und Dienstleister zu ihren Erfahrungen und ihrer Sichtweise über das Metaverse zu befragen. Tatsächlich haben wir kaum jemanden gefunden, der bereits mit Projekten dieser Art in Kontakt gekommen war. Nun sollte man natürlich auch erwähnen, dass nicht einmal Meta einen Stand auf der Gamescom hatte. Dies ließ uns schlussfolgern, dass es vielleicht doch noch etwas früh ist, um große Kundgebungen und Updates zu erwarten. Eventuell halten sich auch alle etwas bedeckter und offenbaren nicht sofort ihre Gedanken.

 

Virtual Reality kein Trend mehr?

Eine sehr positive Erfahrung konnten wir dann allerdings doch noch machen:
Vor ein paar Jahren war VR (Virtual Reality) ein riesiger Hype. Es war neu, spannend und auf jedem Messestand als Eyecatcher vertreten. Das hat sich deutlich verändert. Zwar gab es Aussteller mit beeindruckendem VR-Aufgebot, dies hat allerdings nicht zu einer Flut an Besuchern geführt. Nicht, weil es nicht technisch sehr beeindruckend gewesen wäre, sondern vielmehr, weil VR schon zu „normal“ ist.

Jetzt mögen Einige enttäuscht sein oder dies abstreiten, aber es ist eine fantastische Nachricht. Denn es bedeutet, dass die Gesellschaft sich an den Umgang gewöhnt hat und es für wesentlich normaler in ihrem Alltag empfindet als noch vor ein paar Jahren. Das ist ein sehr großer Schritt VR oder AR (Augmented Reality) im allgemeinen Gebrauch zu etablieren.

 

Neuer Trend: Handtracking?

Es wurde sogar noch viel besser! Was uns vollkommen begeisterte, war die Möglichkeit des „Handtrackings“, was nicht nur von einem Aussteller präsentiert wurde.

Mit dieser Technik ist es möglich ein komplexes Körperteil, wie z.B. die Hand, so detailliert zu erkennen, dass das Spiel „Stein, Schere, Papier“ fließend funktioniert. Wir wissen zwar, dass Microsoft aktuell an der Azure-Kinect arbeitet, die eines Tages zuverlässiges Full-Body-Tracking ermöglichen soll. Allerdings haben wir nicht mit einer derartigen Genauigkeit zu diesem Zeitpunkt gerechnet.

Man kann sich kaum vorstellen, was das für die Zukunft des Metaverse bedeuten könnte. Die Zeit in der wir nicht nur Hände, sondern auch Menschen und ganze Teams (realistisch) in die virtuelle Welt bringen, ist nicht mehr so weit entfernt wie gedacht.

 

Fazit zur Gamescom 2022

Mit diesen Erfahrungen war unsere Enttäuschung über die mangelnde Anwesenheit des „Metaverse“ deutlich verklungen. Im Nachhinein hatte ich recherchiert, ob mir bezüglich Metaverse vielleicht auch einfach etwas entgangen war oder ich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Jedoch hat mir dies nur meine Eindrücke bestätigt.

Die Zeit, die uns übriggeblieben war, haben wir genutzt, um uns die ausgestellten Games im Detail anzusehen. Der Fachbesuchertag ist wirklich sehr angenehm, was die Wartezeiten betrifft und wir hatten häufig die Möglichkeit direkt alle zusammen die Games anzuspielen.



Insgesamt bin ich mit dem Ausgang unseres Besuchs sehr zufrieden. Zwar hatte die Gamescom in diesem Jahr durch das Absagen vieler großer Unternehmen etwas an ihrem Glanz verloren, jedoch hatten wir schon jetzt nicht genügend Zeit uns alles in Ruhe anzusehen. Ich hoffe sehr im nächsten Jahr wieder vorbeischauen zu können. Wer weiß, vielleicht sogar mit einem eigenen Stand.